Künstlerische Leitung 
& Programmgruppe

Programmplanung in Team-Arbeit

Gerhard Sammer

Künstlerische Leitung und Dirigent

Der gebürtige Innsbrucker studierte nach dem Musikgymnasium Lehramt für Gymnasien in den Fächern Musik, Instrumentalpädagogik und Mathematik/Informatik an der Universität Mozarteum und der Uni Innsbruck sowie Dirigieren am Tiroler Landeskonservatorium.

Neben seiner Unterrichtstätigkeit als Gymnasiallehrer absolvierte er eine Chorleitungsausbildung, zahlreiche Hospitationen und besuchte Meisterkurse für Dirigieren. Vor seiner Promotion zum Dr. phil. war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mozarteum Salzburg.

Seit 2004 ist Sammer Professor und Studiendekan (2005-2020) an der Hochschule für Musik Würzburg, von 2015-2019 fungierte er als Präsident der European Association for Music in Schools (EAS), seit 2020 ist er Vorstandsmitglied der Europäischen Akkreditierungsagentur MusiQuE und hielt eine Gastprofessur an der Freien Universität Bozen/ Fakultät für Bildungswissenschaften Brixen inne (2020-2023).

Er ist Gründer und Künstlerischer Leiter des Tiroler Kammerorchesters InnStrumenti, publiziert und ist als Referent bei internationalen Tagungen zu hören, fungiert als Aufnahmeleiter für den ORF, ist Mitglied des Musikbeirats Tirol und wirkte in selber Position für das österreichische Bundeskanzleramt.
Als künstlerischer Leiter und Dirigent des Tiroler Kammerorchesters InnStrumenti kann er auf Uraufführungen von mehr als 200 Orchesterwerken, zahlreiche Rundfunkaufnahmen und CD-Produktionen verweisen.

Programmplanung

Um den hohen Ansprüchen des Tiroler Kammerorchesters InnStrumenti an die Programmgestaltung gerecht zu werden, erfolgt die Programmplanung in Team-Arbeit. In regelmäßigen Treffen der so genannten Programmgruppe werden die Eckpfeiler der kommenden Konzertprogramme intensiv diskutiert und finalisiert. Das Jahresprogramm ist durch spezifisch charakterisierte Programm-Formate gekennzeichnet, die sich im Laufe der Jahre konturiert haben.

Die Programmgruppe besteht aus folgenden Personen:

  • Werner Hangl
  • Gerhard Sammer
  • Thomas Steinbrucker
  • Klaus Telfser
  • Stephanie Treichl
  • Klex Wolf

Konzert Formate

Orchester goes Mountain könnte man sagen oder auch: alpin-urbanes Kulturevent mit Alleinstellungsmerkmal. Das Tiroler Kammerorchester InnStrumenti wagt sich für dieses ganz besondere Klassik Open Air jährlich in besondere Höhen. 2024 wird das Konzert auf einer Höhe von 2340m (Axamer Lizum) stattfinden! Der Kulturraum wird somit bis ins Hochgebirge erweitert: In der besonderen Atmosphäre hoch am Berg präsentiert das Orchester ein stilistisch breites Programm, das als besonderen Akzent stets ein Crossover einbezieht: zuletzt musizierte das Orchester mit einem Tangoquintett, mit einem Jazzensemble, mit einem Ensemble der „Neuen Volksmusik“ usw. Mit dabei ist auch stets ein/e herausragende/r junger Solist:in.

Einerseits bietet Klassik am Berg in dieser besonderen Atmosphäre Familien und Jugendlichen einen Einstieg in klassische Musik, andererseits wird dieses Konzert aufgrund der raffinierten Programmkonzeption und der hohen Qualität gleichermaßen auch für Klassik-Kenner zum Hörerlebnis, ob auf der selber mitgebrachten Decke oder im Stehen! Schon vor dem Konzert stimmen kleinere Musikgruppen auf dem Weg zur Bühne am Berg auf das Konzert ein.

Ganz bewusst mehrdeutig liest sich der Titel dieses Konzertformats: Stimmen in unserer Zeit steht mehrdeutig sowohl für die Einbindung von stimmlichen Darbietungen von Solist:innen oder Chören als auch auf Sakrale oder gesellschaftspolitische Themen. Zuletzt wurden 2023 unter dem Motto „Zukunft“ vier Uraufführungen präsentiert. 2024 wird dieses Konzert im Sakralen Raum Brücken zwischen Neuer (sakraler) Musik und „älterer“ Musik herstellen.

Mit Junge Solist:innen am Podium stellt das Orchester einer länderübergreifenden Konzertinitiative in Tirol und Südtirol junger herausragende Solist:innen und junge Ensembles aus verschiedenen Lebensphasen in den Mittelpunkt. In der Programmgestaltung wird auf eine große stilistische Bandbreite besonderer Wert gelegt. Ein besonderes Merkmal dieses Projektes ist die zielgerichtete Vergabe von Kompositionsaufträgen, wodurch mehrere Ziele erreicht werden, wie eine Erweiterung und Erneuerung des Repertoires mit Neuer Musik für Orchester, aber auch v.a. für den Instrumentalunterricht, und die Begegnung / Zusammenarbeit von Komponist:innen unserer Zeit mit jungen Musiker:innen: Komponist:innen erkennen das Potential von jungen MusikerInnen, gleichzeitig erfahren die MusikerInnen, wie spannend die Auseinandersetzung mit Neuer Musik sein kann.

Die Konzeption der Neujahrskonzerte von InnStrumenti bezieht sich als Ausgangspunkt auf jene Aspekte, welche wir hinter der besonderen Faszination dieser Konzerte vermuten: Die neugierige Energie eines Neubeginns, eine positive Lebensbejahung, gepaart mit einer gewissen Leichtigkeit und Hoffnung sowie einer starken Brise Humor und Selbstironie werden in einem musikalischen Programm gebündelt, das stilistisch sehr breit gefasst ist, von Musik der Wiener Klassik bis zur Gegenwart, von der Avantgarde bis zur Populären Musik. Eher kurze Stücke, zahlreiche Jahresregent:innen, dabei auch viele Raritäten werden durch eine intellektuell fordernde und inspirierende Moderation verbunden, die Bezüge zu Literatur und gesellschaftspolitischem Kabarett herstellt. Hinzu kommen noch Gesang, Akrobatik und Tanz, sodass ein geradezu berauschendes Gesamtergebnis entsteht, das die Menschen hoffentlich mit viel positiver Energie auflädt.“

Musik am Puls der Zeit und thematisch fokussiert steht im Zentrum dieses Konzertformats, das sich in der Regel als Uraufführungskonzert präsentiert. Etablierte und junge Komponist:innen mit einem breiten Klangspektrum finden hier gleichermaßen Raum und wir lassen uns dabei von niemandem vorschreiben, was Neue Musik sein soll oder darf! Der Fokus liegt dabei auf Komponist:innen, die ihren Lebensmittelpunkt in Österreich oder Südtirol haben.

Meisterwerke der klassischen und romantischen Orchestermusik mit ausgewählten, herausragenden SolistInnen stehen hier im Mittelpunkt.

Die interdisziplinäre Veranstaltungsreihe klang_sprachen setzt sich eine Verschränkung von zeitgenössischer Musik und Lyrik zum Ziel, dabei hat InnStrumenti bereits mit den renommiertesten Lyriker:innen des deutschsprachigen Raums kooperiert (siehe Liste unten). Im Juni 2024 findet das innovative Projekt in der Zusammenarbeit des Tiroler Kammerorchesters InnStrumenti mit dem Lyrikfestivals W:ORTE seine Fortsetzung. Für die 8. Auflage unter dem Motto „Weltlagen-Revue“ bilden Texte von Gerhard Ruiss den Ausgangspunkt. Der Literat wird Teil der Performance des Kammerorchesters – ist es dann eine Lesung oder ein Konzert? Es ist beides, oder eben etwas gänzlich Neues, denn Sprache erhält durch den neuen klanglichen Kontext neue Perspektiven. Sechs Komponist:innen wurden eigens für die diesen Abend beauftragt, neue Musikstücke zu kreieren und darin in unterschiedlichster, kreativer Weise Musik und Text aufeinander zu beziehen.

Bisherige Lyriker:innen:

  • Barbara Hundegger (2016)
  • Raoul Schrott (2017)
  • Durs Grünbein (2018)
  • José F.A. Oliver (2019)
  • Anja Utler (2021)
  • Christoph W. Bauer (2022)
  • Ralph Urweider (2023)

Dieses Konzertformat präsentierte 2023 erstmals Highlights der Opernliteratur in einem neuen Konzept als kompaktes Open-Air-Konzert in Verbindung von Schauspiel und Musik.

In knapp 90 Minuten werden die berühmtesten Musikstücke einer Oper von hervorragenden Sänger:innen mit dem Orchester konzertant präsentiert, die Handlung der Oper wird durch die Schauspieler zwischen den Musikstücken szenisch und kreativ vermittelt. Nach der Oper Carmen von Bizet steht 2024 Don Giovanni von Mozart am Programm.

Konzertformat „Ab InnS Konzert“ mit Fokus auf die nächste Generation: Besonders für junge Menschen müssen wir altersgerechte Angebote entwickeln, die einen Konzertbesuch zum bereichernden und wünschenswerten Erlebnis werden lassen. Das gelingt uns in besonderer Weise mit unseren Schüler:innenkonzerten Ab InnS´ Konzert und unserem Familienkonzert. Dabei stehen nicht die Musikwerke im Mittelpunkt und auch nicht der Gedanke junges Publikum „heran zu züchten“, sondern die Konzeption orientiert sich ganz an der Zielgruppe, am Subjekt der jungen Menschen. Aufgrund der euphorischen Rückmeldungen der Schüler:innen bei unseren Konzerten wissen wir, dass es sehr wohl möglich ist Formate für eine begeisterte Konzerterfahrung zu kreiieren, dazu benötigt es aber Mut, Erfahrung im Umgang mit den Zielgruppen, qualitativen Anspruch, Humor und viel Kreativität.

Mit dem „Fall Beethoven“ konnte InnStrumenti ein aufwändiges Projekt mit Alleinstellungsmerkmal realisieren, für das ihm u.a. auch das Comenius-Siegel verliehen wurde. Obgleich Live-Konzertbesuche mit Schüler:innen sehr wichtig sind, ist es vielfach leider für die Lehrenden nicht realisierbar, mit allen Schulklassen im Rahmen des schulischen Musikunterrichts regelmäßig Konzerte zu besuchen und ihnen somit kulturelle Partizipation zu ermöglichen. Die Gründe dafür sind mannigfaltig: u.a. weil im Umfeld der Schule keine altersgemäßen, qualitätsvollen (Schüler:innen-)Konzerte angeboten werden, eine Anreise zu aufwändig wäre oder auch die schulischen Rahmenbedingungen für Schulklassen und Lehrende keine ausreichende Flexibilität bieten und solche Konzert-Exkursionen im Schulalltag daher nur in begrenzter Zahl und mit erheblichem Organisationsaufwand zu realisieren sind. Klar ist: Das Erlebnis eines Live-Konzerterlebnisses kann und soll nicht ersetzt werden! Dennoch erscheint es sinnvoll die technischen Möglichkeiten für neue Konzertformate zu nützen, um vielen Kindern positive Konzerterlebnisse bzw. Kulturpartizipation zu ermöglichen. Auf Initiative des Tiroler Kammerorchesters InnStrumenti und seinem Leiter Gerhard Sammer entstand ein virtuelles Konzertformat für Schüler:innen im Alter von ca. 8 bis 12 Jahren, das allen interessierten Lehrenden bzw. ihren Schüler:innen inklusive aller Begleitmaterialien über die Homepage www.innstrumenti.at/education kostenlos (!) zur Verfügung gestellt wird. Benötigt werden lediglich Internetzugang und Beamer bzw. eine Projektionsmöglichkeit mit Lautsprechern und eine Schulstunde Zeit, dann steht einem (virtuellen) Konzerterlebnis ihrer Schüler:innen nichts mehr im Weg, nach dem Motto: Ab InnS´Konzert!

Die Grundidee dieses virtuellen Konzerts ist es, den Schüler:innen sinfonische Orchestermusik von Beethoven auf hohem Niveau, lebendig und humorvoll zu präsentieren und somit eine hohe Aufmerksamkeit und Hörkonzentration der Schüler:innen für die Dauer des Konzerts zu erreichen.

Für das Tiroler Kammerorchester InnStrumenti erscheint eine raffinierte Konzeption der Konzertformate essenziell: Zum einen wenden wir viel Energie dafür auf, zum anderen sind die Formate auch in einer kontinuierlichen Weiterentwicklung, die nicht von einer einzelnen Person verantwortet wird, sondern in der Hand eines Programmteams liegt, das jedes Konzertformat fortlaufend evaluiert, diskutiert und entscheidet.

Es gibt dabei ein paar zentrale Ansatzpunkte, wie der Anspruch Brücken zu Bauen, zwischen Künstler:innen und Publikum aller Altersgruppen sowie zwischen Musikgenres und Kultursparten und im Bereich des Audience Development, die kulturelle Partizipation zu erhöhen. Es darf und muss kein Widerspruch sein, gleichermaßen Musikkenner:innen zu begeistern und unerfahrenen Konzertbesucher:innen zu erreichen. Mit gezielten Fokussierungen möchten wir gesellschaftspolitisch relevanten Themen aufgreifen und vor allem auch Kunst am Puls unserer Zeit initiieren. Mit bisher mehr als 200 uraufgeführten Orchesterwerken ist InnStrumenti das Orchester in Österreich, dass jährlich am meisten Kompositionen in Auftrag gibt und uraufführt.

Lernen Sie die Musiker:innen und das Organisationsteam kennen

Promenadenkonzert | Innsbruck
 – 15. Juli 2024
 – Innsbruck | Hofburg Innenhof
 
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